Prof. Dr. Nils Blümer

  Logo Uni Mainz (since 2010)


Attention: these pages are mostly outdated! For current information on Nils Blümer, see web pages at the KU.

Theoretische Physik 2 (Allgemeine Mechanik)

Vorlesung im Sommersemester 2010
N. Blümer

Formalia

Stundenzahl: 4 V + 2 Ü

Zeit und Ort: Mo + Mi 1015-1145 Uhr im Hörsaal Kernphysik (Becherweg 45)

Zielgruppe: Studierende im 3. Semester

Jogustine-Eintrag: 08.128.120

Sprechstunde: nach der Vorlesung und nach Vereinbarung

Assistentin: Dr. Elena Gorelik

Inhalt der Vorlesung

Überblick

  • Lagrange-Formalismus
  • Hamilton-Formalismus
  • Relativistische Dynamik
  • Kurzüberblick zum Starren Körper
Die Vorlesung richtet sich im Wesentlichen nach einem Skript von Prof. van Dongen.

Downloads zur Vorlesung: siehe Menüleiste

Notizen zur Vorlesung

12.04.10 1. Vorlesung
  • Organisation und Inhaltsüberblick (Vorschau Merkblatt, Login/Passwort Download-Bereich, Einteilung der Übungsgruppen)
  • Kurze Erläuterung zu Aufgabenblatt 1
  • Einführung Theorie II (Anfang Kapitel 7: Lagrange-Formalismus): Lebensdaten der wichtigsten Akteure; Analytische Mechanik als Fundament der Theoretischen Physik; wozu neue Theorien/Formalismen jenseits der Newton-Bewegungsgleichungen? Systeme mit Zwangsbedingungen; Übergang Quantenmechanik -> klassische Mechanik; Alternative: Molekulardynamik-Simulationen.
  • Kapitel 7.1: Die Newton´sche Mechanik: Deterministisches Prinzip, Newton´sche Bewegungsgleichung, 3. Newton´sches Gesetz für innere Kräfte, Potential
14.04.10 2. Vorlesung
  • Abgeschlossene Systeme: Relativitätsprinzip, Forminvarianz unter Galilei-Trafos, Erhaltungssätze; Teilsysteme: nur Komponenten von P, L erhalten.
  • Kapitel 7.2: Die Lagrange-Funktion: fundamentale skalare Funktion; Unterscheidung 6N+1 Variablen von physikalischer Bahn Xφ(t); Konstruktion der Lagrange-Gleichung in kartesischen Koordinaten für zunehmend komplexe Fälle.
19.04.10 3. Vorlesung
  • Abschluss Kapitel 7.2, insbesondere Einführung der Dissipationsfunktion
  • Kapitel 7.3: Das Hamilton´sche Extremalprinzip: Wirkungsfunktional, Variation, Funktionalableitung, Äquivalenz Hamilton´sches Prinzip zur Lagrange-Gleichung
21.04.10 4. Vorlesung
  • 7.3.1: Einfache Beispiele aus der Variationsrechnung: Kürzeste Verbindung zwischen 2 Punkten, Brachistochrone
  • Kapitel 7.4: Invarianzen der Lagrange-Gleichung
  • 7.4.1: Addition einer vollständigen Zeitableitung
  • 7.4.2 Galilei-Invarianz: Rückführung der Galilei-Trafo auf totale Zeitableitung für (a) abgeschlossene Systeme (vgl. Aufgabe 10)
26.04.10 5. Vorlesung
  • Rückführung der Galilei-Trafo auf totale Zeitableitung für (b) Teilsysteme mit wirbelfreien bzw. elektromagnetischen Kräften
  • 7.4.3 Eichinvarianz Rückführung auf totale Zeitableitung (vgl. Aufgabe 10)
  • 7.4.4 Invarianz unter Zeitumkehr: nur für abgeschlossene Systeme oder bei besonderen Symmetrien (z.B. statische wirbelfreie Kräfte)
  • Kapitel 7.5: Zwangsbedingungen: Anzahl Freiheitsgrade f<3N; holonome/nicht-holonome, rheonome/skleronome Zwangsbedingungen;
28.04.10 6. Vorlesung
  • verallgemeinerte Koordinaten, Konfigurationsraum Q, Bewegungsmannigfaltigkeit; Exakte, integrable Differentiale, integrierender Faktor
  • Beispiele: sphärisches/mathematisches Pendel, Hantelmolekül, lineares Polymer, starrer Körper, gleitende Kugel auf Ebene, angetriebenes Pendel
  • Kapitel 7.6 Verallgemeinerte Koordinaten: verallgemeinerte Geschwindigkeiten, Tangentialvektoren, Funktional T(q, q, t) strikt konvex als Funktion der verallg. Geschwindigkeiten q
03.05.10 7. Vorlesung
  • 7.6.1 Die Bewegungsgleichung in verallgemeinerten Koordinaten: Unterscheidung kartesische Kräfte FiK und Zwangskräfte FiZ; Tangentialebenen, virtuelle Verrückung, virtuelle Arbeit, verallgemeinerte Kräfte, Bewegungsgleichung in verallgemeinerten Koordinaten
  • 7.6.2 Verallgemeinerte Kräfte: zentrales Postulat der analytischen Mechanik: Zwangskräfte senkrecht auf Bewegungsmannigfaltigkeit, kein Beitrag zur virtuellen Arbeit; Herleitung Lagrange-Gleichung 2. Art für a) geschwindigkeitsunabhängige Kräfte
05.05.10 8. Vorlesung
  • Herleitung Lagrange-Gleichung 2. Art für b) Lorentz-Kräfte; Lagrange-Funktion strikt konvex als Funktion der verallg. Geschwindigkeiten q; Eichinvarianz; Verallgemeinerung der Lagrange-Gleichung 2. Art für c) Reibungskräfte; d´Alembertsches Prinzip; Unterschied Teilchenbahnen - virtuelle Verrückungen
  • 7.8 Das Hamilton´sche Prinzip in verallgemeinerten Koordinaten
10.05.10 9. Vorlesung
  • 7.9 Die Lagrange-Gleichungen der ersten Art
  • Beispiel: sphärisches Pendel
  • Variationsprinzip für Lagrange-Gleichungen 1. Art (Aufgabe 17); Zwangskräfte alternativ aus Lagrange-Gleichungen 2. Art
  • 7.10 Erhaltungsgrößen: Jacobi-Integral und seine Beziehung zur Energie
12.05.10 10. Vorlesung
  • zyklische Koordinaten, verallgemeinerter Impuls, Transformationstheorie
  • 7.10.1 Elimination von zyklischen Koordinaten, Routh-Funktion
  • 7.10.2 Die Zeit als zyklische Koordinate
17.05.10 11. Vorlesung
  • Fortsetzung 7.10.2
  • 7.11 Das Noether-Theorem: Invarianzen der Lagrange-Gleichung unter kontinuierlichen Transformationen (ohne Gleichförmigkeitstransformation) implizieren Erhaltungsgrößen
19.05.10 12. Vorlesung
  • Anwendung des Noether-Theorems für Galilei-Transformationen
  • 7.12 Nicht-holonome Zwangsbedingungen
26.05.10 Fragestunde zu Lagrange-Formalismus
  • Bitte Fragen zu Vorlesung und Übungen bis Di 25.05. um 10 Uhr (besser: bis Fr 21.05.) einreichen an E. Gorelik mit Kopie an N. Blümer
 
31.05.10 13. Vorlesung
  • Kapitel 8: Hamilton-Formalismus
  • Historische Einordnung, Motivation (elegant, Störungstheorien, mehr Invarianzen, Basis für Quantenmechanik)
  • Definition der Hamilton-Funktion (über Jacobi-Integral und verallgemeinerte Impulse)
  • 8.1 Die Legendre-Transformation: Konvexitätsbedingung, Hilfsfunktion, Dualität, Young´sche Ungleichung, Beispiele
  • 8.1.1 Funktionen mehrerer Variabler: Gradientenmatrix positiv, Maximum eindeutig
02.06.10 14. Vorlesung
  • Legendre-Transformierte G(v) von F(u); Young'sche Ungleichung im Vektorfall
  • 8.1.2 Funktionen mit zusätzlichen Dummy-Variablen
  • 8.1.3 Anwendung auf die Lagrange-Funktion: kanonisch konjugierter Impuls, L(q,q,t) -> H(q,p,t), Nichteindeutigkeit der Hamilton-Funktion, Hamilton-Gleichungen, Zeitentwicklung von Hφ
07.06.10 15. Vorlesung
  • Observablen und Messgrößen
  • 8.2 Beispiele für die Wirkung des Hamilton-Formalismus
  • 8.2.1 Geschwindigkeitsunabhängige Kräfte: Struktur H=T+V nur, falls T nicht explizit zeitabhängig; Beispiele: einzelnes Teilchen, harmonische Oszillator
  • 8.2.2 Lorentz-Kräfte
  • 8.3 Ein Variationsprinzip für die Hamilton-Gleichungen
09.06.10 16. Vorlesung
  • 8.2.3 Kleine Schwingungen: Allgemeine Behandlung im Lagrange- und Hamilton-Formalismus
14.06.10 17. Vorlesung
  • 8.4 Erhaltungsgrößen und Poisson-Klammer: Definition und Eigenschaften der Poisson-Klammer, Anwendung auf Erhaltungsgrößen
  • 8.5 Kanonische Transformationen: Definition kanonische Transformation, Beispiel Reskalierung der Impulsvariablen. Berührungstransformationen, die durch F1(q,q´,t) erzeugt werden.
16.06.10 18. Vorlesung
  • 8.5.1 Alternative Formulierungen der Berührungstransformation: F2, F3, F4 mit Legendre-Transformationen. Beispiele: Identität, Vertauschung Koordinaten - Impulse
  • 8.5.3 Infinitesimale Berührungstransformationen: Definitionen, Beispiele Anwendungen: Translationen, Zeitentwicklung; Ausblick: Hamilton-Jacobi-Theorie
21.06.10 19. Vorlesung
  • 8.5.4 [8.3.1*] Die Hamilton-Jacobi-Gleichung Hamilton-Jacobi-Gleichung (HJG): eine partielle DGL als Alternative zu Systemen von f gewöhnlichen DGL 2. Ordnung (Lagrange-Gleichungen) bzw. 2f gewöhnlichen DGL 1. Ordnung (Hamilton-Gleichungen); Vorschrift für Berührungstransformation auf triviales System (mit verschwindender Hamilton-Funktion); verkürzte HJG.
  • Beispiele/Anwendungen: freies Teilchen, Teilchen im Schwerefeld, allgemeiner 1-dimensionaler Fall
  • Wahl des verallgemeinerten Impulses in 1-dimensionalem Fall.
  • Erzeugende Funktion S* in Hamilton-Jacobi-Formalismus entspricht Wirkung bei freiem Endpunkt
23.06.10 20. Vorlesung
  • 8.6 Kanonische Transformationen und Poisson-Klammer: Fundamentale und allgemeine Poisson-Klammern sind unter beliebigen Berührungstransformationen erhalten (nicht jedoch beliebigen kanonischen Trafos)
  • 8.7 Schlussbemerkungen: Liouville-Theorem über Erhaltung des Phasenraumvolumens unter Zeitevolution bzw. Berührungstrafos; Ausblick auf nichtholonome Zwangsbedingungen.
28.06.10 21. Vorlesung (teilweise Schnelldurchgang am Beamer)
  • Kapitel 6: Spezielle Relativitätstheorie (Ergänzungen zu Theorie I)
  • Kurzwiederholung 6.1 und 6.2: Konstanz der Lichtgeschwindigkeit, Relativität der Gleichzeitigkeit, Zeitdilatation, Längenkontraktion; Invarianter Abstand, Eigenzeit, Lorentz-Transformation, Lichtkegel, absolute Zukunft/Vergangenheit, absolut entfernt.
  • 6.3 4-Schreibweise und Lorentz-Transformationen: Kontra- und kovarianter 4-Orts-Vektor, metrischer Tensor, ko-/kontravariante Ableitung; Linearität und Inverse der Lorentz-Transformation.
  • 6.3.1 Poincaré- und Lorentz-Transformationen: Poincaré-Trafo (mit Inhomogenität), Lorentz-Gruppe, eigentliche orthochrone Lorentz-Gruppe, Lorentz-Boosts.
  • Fortsetzung Lorentz-Boosts, Verifikation der Metrik-Bedingung sowie Inverse für Drehungen und Lorentz-Boosts.
  • 6.4 Physikalische Konsequenzen der Lorentz-Invarianz: Formale Herleitung von Zeitdilatation und Lorentz-Kontraktion. Interpretation: Zwillingsparadoxon (Wiedertreffen nur mit Beschleunigung). Transformation von Geschwindigkeiten und Winkeln; Relativistische Aberration.
  • 6.5 4-Vektoren: ko/kontra-varianter 4-Vektor, Quadrat, Lorentz-Skalar, Skalarprodukt, 4-Divergenz, 4-Geschwindigkeit, 4-Beschleunigung
30.06.10 22. Vorlesung
  • Beispiele/Anwendungen: Ladung, Ladungsdichte, 4-Stromdichte, Kontinuitätsgleichung; 4-Potential, 4-Wellenvektor; Relativistischer Doppler-Effekt
  • 6.6 Masse und Energie: relativistischer Impuls, Energie, Ruheenergie, 4-Impuls
  • 6.7 Die Lorentz-Kraft und elektromagnetische Felder (entspricht etwa 9.2 im Skript): Dyadisches Produkt, ko/kontravariante / gemischte Dyaden bzw. Tensoren 2. Stufe, elektromagnetischer Feldtensor
  • Transformationsvorschriften für elektromagnetische Felder, Lorentz-Kraft, Bewegungsgleichung
05.07.10 23. Vorlesung
  • Kapitel 9: Relativistische Dynamik: relativistische Verallgemeinerung der Methoden von Kapitel 8 und 9, aber ohne Zwangsbedingungen; 9.1 und 9.2: redundant
  • 9.3 Kräftefreie Teilchen: Lorentz-invariantes Wirkungsfunktional S_M, Ereignisse, Bewegungsgleichung, verallgemeinerter Impuls, Jacobi-Integral, Hamilton-Gleichungen, Drehimpuls: räumlich-räumliche Komponenten eines asymmetrischen Tensors
  • (Evaluation der Vorlesung)
07.07.10 24. Vorlesung
  • 9.4 Wechselwirkung mit dem elektromagnetischen Feld: Wirkung, Lagrange-Funktion, kanonischer und kinetischer Impuls, Hamilton-Funktion, Herleitung der Bewegungsgleichung, Impulsänderung und Leistung (wie nichtrelativistisch)
  • 9.5 Das Coulomb-Problem für ein einzelnes Teilchen: Wirkung und Bewegungsgleichungen im Coulomb-Zentralpotential, Energie/Drehimpulserhaltung, Polarkoordinaten
  • Kreisbahnen: relativistisch nur möglich für L>Lmin, Verhalten von u(x), L(x), T(x) bei nichtrelativistischer Rechnung
  • Kreisbahnen: Verhalten von u(x), L(x), T(x) im relativistischen Fall
12.07.10 25. Vorlesung
  • Gedankenexperiment: Teilchenbahn nach tangentialem Start im Abstand x0 - nichtrelativistisch und relativistisch. Ellipsenbahnen als Schwingungen um Gleichgewichtsabstand. Instabilität für kleinen Drehimpuls im relativistischen Fall. Nichtexistenz eines effektiven relativistischen 1-Teilchenpotentials.
  • Rechnung/Bilder für allgemeine Bahnen, insbesondere Spiralbahnen für L=LminK.
  • Rechnung/Bilder für allgemeine Bahnen bei L>LminK.
14.07.10 26. Vorlesung
  • Kapitel 10: Der starre Körper - Beispiele: Kinderkreisel, Bumerang, Flugzeug, Himmelskörper etc.
  • 10.1 Anzahl der Freiheitsgrade - 3x Translation + 3x Rotation = 6 Freiheitsgrade; diskrete Notation, Drehmatrix D, Euler-Winkel, externe Zwangsbedingungen (starrer Rotator, Kreisel)
  • 10.2 Kinetische Energie und Drehimpuls - Relativvektor ξ Drehmatrix D, gestrichene Größen für körperfestes Bezugssystem, Winkelgeschwindigkeit ω
  • Rotationsenergie, Trägheitstensor I, Trägheitsmoment J, Drehimpuls Lrot=Iω
  • 10.4 Euler-Winkel: Illustration anhand des Kreisels (θ2=Neigungswinkel)
  • 10.6 Anwendung der Lagrange-Bewegungsgleichung
  • 10.6.1 Der (symmetrische) schwere Kreisel - Lagrange-Funktion, zyklische Variable, effektives 1-d-Problem für Koordinate θ2
  • Frage-(Viertel)stunde
17.07.10 9-12 Uhr Klausur (siehe unten)
  • Aufg. 2b als Bonusteil umdeklariert, daher Bestehensgrenze 29 Punkte
  • ca. 70% der Bachelor- und 50% der Diplomstudenten haben bestanden
  • keine Nachprüfung oder Nachschreibklausur
  • Scheine ab 13.08. im Sekretariat (03 128)
30.07.10 1130-1230 Uhr Klausureinsicht im Lorentz-Raum
  • Lorentz-Raum
  • Musterlösungen werden ausgelegt
  • (wegen Praktikumsbesprechum um halbe Stunde verschoben)
  • Neu: Ergebnisliste im Download-Bereich

Informationen zum Übungsbetrieb

Klausur: am Samstag, den 17.07.2009, 9-12 Uhr (s.t.) im Hörsaal S1 (Dalheimer Weg 12)

Hilfsmittel: keine, nur eigene Stifte und ggf. Proviant (also insbesondere kein eigenes Papier, Taschenrechner, Bücher, MP3-Player, Handies etc.)

Übungsgruppen/leiter

	Übungsgruppe 1: Mi. 12:30 - 15:30, Seminarraum C (Robert Bormuth)
	Übungsgruppe 2: Mi. 15:00 - 18:00, Lorentz-Raum (Marlon Ebert)
	Übungsgruppe 3: Mi. 15:30 - 18:30, Seminarraum C (Kemal Sarikaya)
	Übungsgruppe 4: Do. 12:00 - 15:00, Seminarraum A (Fabian Schmitz)
	Übungsgruppe 5: Do. 12:00 - 15:00, Seminarraum C (Sebastian Fritsch)
siehe auch Liste der Übungsgruppen.
URL: http://dmft.org/Bluemer/lectures_SS2010.en.shtml

Last changed: 01-Oct-13